Wassertouristik

Motorbootsport

In den Ortsclubs des ADAC werden PS nicht nur auf die Straße oder die Rennstrecke gebracht, sondern auch auf das Wasser. Bereits ab acht Jahren können Kinder die Faszination des Rennsports abseits der in den Wassersportabteilungen der Ortsclubs erleben. Für den Einstieg in den ADAC-Wassersport braucht es in erster Linie Neugier. Im Motorbootslalom sammeln Jung-Kapitäne erste Erfahrungen, ab 14 Jahre können sie dann in die „Dreikantfeile“ MS 11 oder in die kleinste Katamaran-Klasse, die Formel 5 einsteigen. An diese schließen sich die weiteren Profi-Motorbootrennsport-Klassen bis zur Formel H2O (Formel1) an.

3. ADAC Weser-Ems Motorbootrennen

2. ADAC Weser-Ems Motorbootrennen

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, veranstaltet der ADAC Weser-Ems e.V. auch 2019 wieder ein Motorbootrennen an der Waterfront. Am letzten Juli-Wochenende (27./28. Juli 2019) nehmen die Teams der Int. deutschen Meisterschaft der Formel 4, die Nachwuchsfahrer in der Klasse Formel 5 und die Teams der so genannten „Thundercats“ die Herausforderung im Hafenbecken nebst Tiedenhub an.

Spektakuläre Manöver und spannende Zweikämpfe vor allem um die von Land aus gut sichtbaren Wendebojen sind in diesem Jahr vorprogrammiert und garantieren den Zuschauern feinste Rennboot-Action. „Wir erwarten nach der positiven Resonanz nach dem 2018er Rennen in diesem Jahr noch mehr Boote am Start“, so Peter Struck, Beauftragter für Motorbootsport des ADAC Weser-Ems e.V. Die neue Wasserrennstrecke wird in diesem Jahr vom internationalen Weltverband des Motorbootsports (UIM - Union International Motonautique) homologiert und damit für 12 Rennboote je Klasse frei gegeben.

Highlight für die Zuschauer ist erneut der so genannte Jetty-Start: Von einem Steg aus werden die Boote per Startampelsignal zur gleichen Zeit ins Rennen geschickt. „Das war schon im vergangenen Jahr ein echtes Spektakel und in diesem Jahr mit dem neu platzierten Steg wird das noch umso interessanter“, ist sich Jürgen Riedemann, der Sportleiter des ADAC Weser-Ems sicher. An beiden Tagen werden die drei Klassen mit Trainingseinheiten, Qualifyings und Rennen von morgens bis zum späten Nachmittag das Wasser im Hafenbecken aufwirbeln.

Nachwuchsrennfahrer in der Formel 5
Wie im automobilen Rennsport ist auch im Motorbootsport die Formel 1 die Königsklasse. In der Formel 5, deren Rennen auch an der Waterfront ausgetragen werden, geht der Rennsport-Nachwuchs an den Start. Junge Piloten ab 14 Jahren gehen mit 30 PS starken und 3,70 m langen Katamaren auf das Wasser.

Profis in der Formel 4 und der Klasse P750
Die Profis beweisen sich dann in der Formel 4, dem Sprungbrett in die Königsklasse. Internationale Top-Fahrer kämpfen zusammen mit jungen Talenten um die besten Platzierungen. Die Boote der Formel 4 sind mit 60 PS starken 4-Takt-Serienmotoren ausgestattet. Für beide Katamaran-Klassen gilt: Safety first. Alle Fahrer müssen vor Beginn der Rennsaison zu ihrer eigenen Sicherheit einen Turtle-Test absolviert haben - also das Verhalten bei möglichen Überschlägen trainiert haben.

Die Rennschlauchboote der Klasse P750, die exklusive Fahrer nur knapp über 150 kg wiegen bei einer Länge von 4,10 Meter, komplettieren das Motorboot-Rennprogramm in Bremen. Mit ihren starken Außenbordern hat die aus Fahrer und Beifahrer bestehende Crew alle Hände voll zu tun, um die notwendigen Manöver zu fahren.

ADAC Jugend-Motorboot-Slalom-Pokal 2020

Rennsport abseits der Straße können Kinder ab 8 Jahre in den Wassersportabteilungen unserer Ortsclubs erleben. Für den Einstieg lernen sie das Handling eines Schlauchboots mit 6 PS-Motor. Sicher am Steg an- und ablegen, Seemannsknoten machen oder um Bojen kurven – das gehört zur Grundausbildung der Nachwuchskapitäne. Für den Einstieg in den ADAC-Wassersport braucht es in erster Linie Neugier und Lust auf „Seefahrt“. Boote verschiedener Klassen, Schwimmwesten, Seile und weitere Ausrüsung stellen die Ortsclubs. Leinen los!

Match Race MS 11

MS11 ist eine Bootsklasse, die vergleichbar mit den Meisterschaften im Boots-Slalom ist. Hierbei handelt es sich um GFK- Boote, so genannte Dreikantfeilen, die den optischen Eindruck eines Rennbootes vermitteln, jedoch auf Grund ihrer Leistung keine sind. Mit diesen Booten soll die Jugend an den Wassersport gefestigt werden. Die Voraussetzung, um diese Boote fahren zu dürfen ist die Teilnahme an den Schlauchbootmeisterschaften im Boots-Slalom. Ebenfalls muss jeder Starter im Besitz der MS11 Jugendlizenz sein.

Diese Boote haben einen 15 PS Außenborder mit E- Starter, Schaltung, Fußgas und Lenkung. Die MS11 wurde so konzipiert, dass die jüngsten Starter im Alter von 14 Jahren, sowie Erwachsene bequem Platz im Boot finden. Dieses wurde erreicht durch eine Sitzverstellung. Jeder kann das Boot für sich selber anpassen und dadurch sicher sitzen.

Diese neue Klasse besteht aus einem Geschicklichkeitsparcours mit Speedrunde. Aus Sicherheitsgründen wird ein Match-Race gefahren, d.h. nur zwei Boote fahren zur gleichen Zeit durch den Parcours in zwei parallel aufgebauten Strecken, auf denen jeweils nur ein Boot fährt. Der Parcours besteht aus einer ungeraden Anzahl an Bojen. Es müssen mind. 5 bis max. 11 Bojen in einer Reihe aufgebaut sein. Die Bojenabstände sind im Streckenplan vorgegeben, können aber auch durch den Veranstalter geändert werden. Sie dürfen jedoch niemals gleich sein, damit die Fahrer ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können. Jeder Lauf besteht aus 3 Runden bei den Vorläufen (Rundenanzahl wird durch den Veranstalter festgelegt) und anschließend werden die Boote gewechselt. Auch nach dem Wechsel werden wieder 3 Runden gefahren. Der Fahrer, der die beste Rundenzeit erzielt hat, ist Sieger. So geht es bis zum Finale weiter.

Damit der Gewichtsunterschied zwischen den Kindern und Jugendlichen nicht die Geschwindigkeit der Boote beeinträchtigt, ist ein Mindestgewicht der Starter von 80 kg zu erreichen. Ist dies nicht der Fall, werden Zusatzgewichte bis zum Mindestgewicht mit ins Boot gelegt. Die Fahrer müssen eine Rettungsweste und einen Raftinghelm tragen und den Quickstop um das Handgelenk legen.

Quelle: Mike Schnülle